Sonntag, 24. März 2013

Diskussion um das "Allende"



Liebe User,

ich habe euch auf der Fanseite bei facebook versprochen heute außerplanmäßig von der Diskussionsrunde zu berichten, bei der es um das Thema „Salvador Allende – eine Ruine bestimmt den Weg in die Zukunft des Bürgergartens“ ging. Erschienen waren etwa 35 Einwohner und das Podium besetzt mit Bürgermeister Tabbert,  Alfons Klaffki als Geschäftsführer der WOBA, Siegfried Boldt für die CDU-Fraktion, Ulrich Beeskow als Vertreter für das Bürgerbegehren und WBG Geschäftsführerin Anke Junker-Füchsel.

Einführung

Nach der Begrüßung durch den Moderator (Franz-Christoph Michel) begann die Podiumsdiskussion mit einem kurzen Statements der einzelnen Vertreter im Podium. Dabei sprach sich Herr Tabbert zusammengefasst für den Erhalt des Bettenhauses aus. Dies tat auch Herr Beeskow und Frau Junker-Füchsel und letzte genannte unterstrich Ihre Pläne für den Umbau des Bettenhauses zu einem Gebäude für altersgerechtes Wohnen. Sie verwies dabei auf die demographische Entwicklung in Templin, auf die Möglichkeiten älterer Bürger von den Ortsteilen im Alter in die Stadt zu ziehen und auf die Tatsache, dass alle früher oder später eine solche Wohnung benötigen da die Kinder bei fast allen weggezogen sind und vermutlich nicht wiederkommen werden. Herr Klafki sprach sich in der Runde als einziger für einen Abriss des Bettenhauses aus. Er begründete dies damit, dass seiner Meinung nach in nächster Zeit etliche Wohngebäude in diese Richtung umgebaut werden und die WOBA sogar noch Wohnungen vom Wohnungsmarkt nehmen müsse um einen gesunden Wohnungsmarkt zu behalten. Er kann deswegen nicht verstehen warum jetzt durch dieses Objekt zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden soll. Außerdem verwies er auf die kleinen Zimmer des Objektes und warf der WBG Geschäftsführerin ein völlig unschlüssiges Konzept vor. Er sprach sich aber trotzdem für einen Neubau an gleicher Stelle durch die WOBA aus. Herr Boldt sprach sich zwar gegen den Abriss aus, dass sah mir aber eher nach dem Bürgern zum Munde reden aus als alles andere. In seinem letzten Satz sagte er eigentlich seine wahren Gedanken im Kopf. Für ihn müsse dieses „Schandfleck“ verschwinden. Und ich bin mir sicher, dass es ihm auch egal ist wie.

Offene Diskussion

Die offene Diskussion begann und es wurde kurz Herr Kik mit seinem Vorschlag angehört. Außer seiner Frau hat dieser Vorschlag auch irgendwie keinen interessiert. Dort wurde auch manchmal etwas gelacht, weil Frau Kik manchmal schon eine etwas perfekte Weltvorstellung hat. Ich fand diese Reaktion sehr unfair und hat mich auch dazu gebracht mich bei meinem ersten Besuch eher zurück zu halten. Eigentlich wurde die ganze Zeit nur über die Vorschläge der WBG diskutiert und diese Diskussion war so unsachlich, dass man eigentlich dort nichts Sinnvolles herausziehen konnte. Das große Problem ist die Angst der Menschen vor dem Alter und dann keine ordentliche Wohnung zu finden. Aber bei der Lösung von Problemen sind Angst und Wut die schlechtesten Begleiter. Angst hat auch der Verkauf an einen privaten Investor gemacht. Der würde alles absperren und das wäre kein Bürgergarten mehr.  Außerdem gab es natürlich auch die üblichen Besserwisser die alles schlecht finden und sowieso alles anders gemacht hätten. Eine Idee hatten sie aber leider nicht im Gepäck.

Meine Meinung

Ich persönlich glaube, dass Herr Klaffki mit Abstand der kompetenteste in der Runde war. Er begründete seine Argumente sehr sachlich und er hat mich auch vollkommen davon überzeugt, dass eine Erhaltung des Bettenhauses auf Basis von altersgerechtem Wohnraum nur aus nostalgischen Gründen gerechtfertigt wäre. Auch die WBG hat ihr anliegend sehr schön mit eigenen Studien untermauert. Auf die eigentlichen Hinweise von der WOBA, dass selbst 3 Zimmer zusammen keine komfortablen Wohnungen darstellen und in der Strahl-Goder-Straße genau die gegenteilige Erfahrung mit Hauseigenem Pflegedienst gemacht wurde konnte die Dame allerdings nichts entgegensetzen. Ich vermute, dass Frau Junker-Füchsel hier auch mehr mit Herz als mit dem Kopf handelt und sich die Argumente  etwas schönredet.  Allerdings wollen ja irgendwie beide Unternehmen dieses Objekt gerne haben. Da kann man schon die Frage stellen ob man hier im Eigeninteresse handelt. Herr Boldt und Herr Tabbert hielten sich eher in der Diskussion zurück und ich glaube, dass war ihnen auch ganz recht. Sie haben aber ganz klar verstanden, dass Abriss nur mit starken Beliebtheitseinbußen zu realisieren ist. Eine touristische Nutzung des Bettenhauses wurde gar nicht in Betracht gezogen und hat mich auch etwas traurig gestimmt. Ich glaube schon, dass ein Hotelzimmer von 32qm angemessen wäre und realisierbar ist. Außerdem würde sich meiner Meinung nach ein Dachkaffee rechnen. Aber dafür müsste man eben gezielt die Immobilie bewerben. Abschließend stand eigentlich ein schönes Wort von Herrn Boldt. Man könne das Bettenhaus natürlich europaweit ausschreiben, aber damit hätte man schlechte Erfahrungen gemacht. Stillstand in Templin 2.0. Vor Investoren aus einem weiteren Feld als 50km hat man hier wohl einfach notorische Phobien entwickelt.

Schönen Sonntag noch.

Grüße euer Robert ;)

Sonntag, 17. März 2013

Verkehrsplanung von morgen



Liebe User, 

heute steht der dritte und letzte Beitrag in diesem Monat zum Thema Verkehr an und es wird wie ich schon gesagt habe etwas futuristisch. Ich möchte einfach mal meiner Fantasie freien Lauf lassen und aufzeigen in welche Richtung sich Templin verkehrstechnisch entwickeln sollte.

Regionalverbund (TP-Regio) 

Der öffentliche Nahverkehr ist ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens und sollte auch in diese Richtung weiter vergrößert und verbessert werden. Wenn Templin als regionaler Wirtschaftsmotor agieren möchte ist dies unausweichlich. Ich glaube auch es ist existenziell wichtig für Templin „eine Stadt“ zu werden. Templin ist, von der Fläche her gesehen, die 8. größte Stadt in Deutschland. Wir haben 8 Ortsteile und über 50 weitere Wohnplätze die mit der Stadt nur von Amtswegen verbunden sind. Die Bewohner müssen sich endlich als Templiner fühlen und dies kann nur mit spürbaren Verbesserungen Ihres Lebens erreicht werden.  Im Bereich Verkehr soll dies mit der Schaffung eines Regionalverbundes geschehen. Diese Idee habe ich mir aus Magdeburg abgeguckt. Das Ziel ist eine Schaffung von einem einheitlichen Tarifsystem für Regionalbahnen und Busse. Da meine Vorstellungen dahingehen, dass wir Prenzlau als Kreisstadt wieder ablösen und zur bestimmenden Kraft in der Westuckermark werden ist dies ein wichtiger Schritt. Durch den Regionalverbund erleichtern wir es Anwohner günstig und schnell ins Stadtgebiet Templin einzureisen und hier arbeiten, einkaufen, etc. zu gehen. Es ist im Prinzip die Ausweitung des kostenlosen Busverkehres auf das gesamte Stadtgebiet und die Eisenbahn. Ich habe euch in der Karte einmal 2 Zonen eingefärbt.

 
Die grün eingefärbte Fläche steht für das Templiner Stadtgebiet. Hier können alle Busse und Bahnen kostenlos gefahren werden. Die orange eingefärbte Zone ist das Einzugsgebiet der Menschen für die Templin als Erlebnis-, Einkaufs- und Wirtschaftsstadt attraktiv erscheinen soll. Hier kann man für preislich subventionierte Fahrscheine ins Templiner Stadtgebiet einreisen und den gesamten ÖPNV nutzen. Ein aufeinander abgestimmter Fahrplan mit vielen Schnittpunkten setze ich als selbstverständlich heraus. Die zusätzlichen Kosten müsste man mit den zusätzlichen Einnahmen aus der Gewerbesteuer finanzieren können.  Der Vorteil ist es auch, dass die Betreiber auf den Eisenbahnstrecken sichere Einnahmen haben und somit Planungssicherheit hergestellt wird. Wir müssen uns unbedingt von den ganzen Rationalisierungsgedanken entfernen.  Es ist so wie bei dem Spiel wo man einen Turm aus Holzbausteinen baut und dann nacheinander welche herauszieht bis er einstürzt. Wenn es keine Hauptverbindung mehr gibt stürzt alles in sich zusammen. Und mit immer weniger Linien und ausgedünnten Fahrplänen macht man den ÖPNV immer unattraktiver, so dass immer mehr Leute auf das Auto umsteigen müssen und es somit zu einem Teufelskreis kommt. 

Das Templiner Dreieck

Wenn wir in Templin produzierendes Gewerbe bekommen wird die Stadt extrem an Wichtigkeit gewinnen und somit wird auch der Verkehr ansteigen. Dieser soll zukünftig durch das Templiner Dreieck umgeleitet werden. Die erste Umfahrungsstraße ist die weite Westumfahrung welche sich hinter dem Waldhof und dem Vogelviertel entlang schlängeln soll. Die Hypotenuse des Dreiecks bildet die weite Südumfahrung.  Sie würde einen Bogen um das Gewerbegebiet Süd machen um dann auf die Feldstraße zu münden und nach Passierung des „schwarzen Weges“ auf die B109 zu gelangen. Diese beiden Umfahrungen habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Sie waren alles Varianten die ermittelt wurden um eine Umfahrung des Stadtkernes von Templin zu finden. Die ausgedachte kommt jetzt. Um das Templiner Dreieck zu schließen muss es eine Ostumfahrung geben. Das Problem ist hier allerdings ganz klar der Templiner See. Die strategisch günstigste Stelle für eine Überquerung ist genau der Bereich wo sich der Templiner See in den Bruchsee erstreckt.



Ich bin allerdings kein Fan davon dort eine Brücke zu bauen. Eine Unterführung würde ich mir eher wünschen um das landschaftliche Gesamtbild zu erhalten. Über die Mehrkosten bin ich mir natürlich bewusst, aber heute möchte ich dies etwas in den Hintergrund stellen. Anschließend führt die Umfahrung auf der Knehdener Straße entlang um dann einen Bogen um die Wilhelm-Wilcke Straße zu machen und auf der Hans-Philipp-Straße auf die Lychener Straße zu treffen.

 
Ich hoffe mein kleiner Ausflug in die Zukunft hat euch ein wenig gefallen und ich konnte ein wenig eure Fantasien anregen.

Ich bau ganz gerne Zukunft.

In diesem Sinne euch noch einen schönen Sonntag.

Grüße euer Robert ;)

Sonntag, 10. März 2013

Das Templiner Eisenbahnkreuz



Liebe User,

heute werde ich mich mit einem meiner Lieblingsthemen beschäftigen und zwar der Eisenbahnanbindung von Templin. 

Aussagen ohne klare Linie

Der Bürgermeister hat uns ja versprochen, dass er sich für die Anbindung im Bereich Schienenverkehr verstärkt einbringen möchte. So setzt sich der Bürgermeister für eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs im Streckenabschnitt Joachimsthal-Templin ein. Finde ich auch sehr lobenswert. Leider muss dem Bürgermeister bei der Entscheidung um die Strecke nach Prenzlau gleich wieder einmal ein negativer Aspekt entgegengebracht werden. Ich verstehe einfach nicht, warum die Stadt erst ein Verkehrsbedürfnis auf dieser Strecke bestätigt und dann auf einmal sagt es gebe keines mehr. Und was macht der Bürgermeister? Er taucht ab und sagt nichts. Der Hintergrund der Geschichte ist, dass der BürgerBahnTreuhandstelle e. V. (BBT) dort eine Kulturbahn errichten wollte. Entlang der Strecke sollten in die Bahnhofsgebäude Handwerker und Künstler einziehen. Zusätzlich sollte mindestens zweimal täglich ein klassischer Triebwagen fahren. Dies wurde jedoch bei den Stadtverordneten knapp abgelehnt. Was soll das denn? Was hat denn die Stadt dabei für ein Risiko? Es gäbe eine weitere touristische Attraktion und die Einheimischen würden alle davon profitieren. Schämt euch, wer dagegen gestimmt hat. Abschließend möchte ich jedoch löblich die Stadtverordneten Christian Hartphiel, Birgit Bader und Uwe Göritz erwähnen, die sich für dieses Projekt sehr eingesetzt haben. 

Templiner Kreuz als Motor

Seit 1899 ist Templin ein „richtiger“ Eisenbahnknotenpunkt und hat für eine Stadt im ländlichen Raum den großen Vorteil Eisenbahnverbindungen in jede Himmelsrichtung vorzuweisen. Zur Zeit der ehemaligen DDR war Templin ein bedeutender Rangier- und Knotenbahnhof. Hier unterhielt die Deutsche Reichsbahn ein Bahnbetriebswerk, eine Bahnmeisterei, einen Ausbildungsbahnhof und anderes. Templin wurde jeden Tag von 130-150 Zügen durchfahren. In den 90er Jahren wurde dann  das Templiner Kreuz genauso abgewickelt wie die meisten VEB’s der ehemaligen DDR. Heute ist Templin in diesem Bereich nur noch ein Schatten seiner selbst. 



Man muss in diesem Zusammenhang auch ganz deutlich der Templiner Lokalpolitik völlige Unfähigkeit unterstellen und ich sage dies auch in aller Deutlichkeit. Es wurde nie verstanden, dass dieses Eisenbahnkreuz die einzige Chance ist unseren Nachteil bei der Schnellstraßenanbindung ein wenig wettmachen zu können. Hier sehe ich die einzige Chance Investoren des verarbeitenden Gewerbes anzulocken und zusätzlich unsere heimische Wirtschaft zu fördern. In Richtung Prenzlau hätte man eine direkte Anbindung an den Stralsunder Seehafen. Dieser stellt ein anerkanntes Industrie- und Logistikzentrum im Ostseeraum da. Die Fachzeitschrift Signal fordert ebenfalls in Ihrer Ausgabe 2/2011 eine Wiederaufnahme der Strecke. Sie begründet dies damit, dass alle Prognosen auf ein enormes Wachstum des Güterverkehres, vor allem aus Osteuropa hindeutet. Außerdem weist sie auf eine wichtige Trasse zur Umfahrung des überlasteten Eisenbahnknotens Berlin hin. Ähnliches gilt meiner Meinung nach auch für die Strecke nach Fürstenberg in Bezug auf den Port-Rostock. Außerdem ist die Strecke nach Eberswalde eine ideale Verbindung nach Osteuropa und die Strecke nach Berlin bedarf glaub ich keiner weiteren Erläuterung ihrer Wichtigkeit. Derzeit werden die Liegenschaften in Templin von der Deutschen Bahn zum Verkauf angeboten und könnten höchstwahrscheinlich für einen symbolischen Preis leicht erworben werden. Man sollte sich seitens der Stadt überlegen diese zu erwerben und in dem Maße Instandzusetzen, dass sich eine Privatbahn mit einem Instandsetzungswerk in Templin ansiedeln kann. Hierfür muss selbstverständlich geworben werden. Investoren kommen nicht von alleine! Das gleiche gilt für Industriezweige die von einem solchen Anschluss profitieren könnten. Die Stadt muss sich also auch für eine Wiedereröffnung der Strecke nach Fürstenberg einsetzen um das Templiner Eisenbahnkreuz wieder herzustellen. Die Draisine gehört abgeschafft. Ich weiß, diese Aussage wird zu Diskussionen führen. Ich bin allerdings der Auffassung, dass man hier der möglichen Schaffung von wichtigen Arbeitsplätzen den Vorrang geben sollte. Wir können auch mit anderen Dingen touristisch Punkten die bisher überhaupt nicht ausgebaut wurden. Mit der Wiederherstellung des Eisenbahnkreuzes hätten die Einheimischen wieder direkte Eisenbahnverbindungen in alle Richtungen. Dies würde auch wieder das Prestige von Templin beträchtlich erhöhen. Wir werden auf kurz oder lang in Templin keinen Autobahnanschluss bekommen und ich finde wir dürfen uns nicht ausschließlich vom Tourismus abhängig machen, sondern brauchen weitere starke Säulen auf denen wir stehen können.

Einen schönen verschneiten Sonntag euch allen.

Grüße euer Robert ;)

Sonntag, 3. März 2013

Entlastung der Templiner Innenstadt



Liebe User,

der  Kalender zeigt den ersten Sonntag im März an und ihr wisst alle was das heißt. Heute startet der Themenmonat „Verkehr“. Ein sehr umfangreiches und breitgefächertes Fachgebiet. Ich möchte euch in meinen Ausführungen  jetzt das Thema „Entlastung der Templiner Innenstadt“ näher beleuchten. 

Kurstadtkonzept über Mobilität

Im Kurstadtkonzept stehen dazu einige Maßnahmen. Man möchte einen Shuttleservice einrichten, der die Touristen schnell von den Übernachtungsmöglichkeiten direkt bis zu den touristisch attraktiven Plätzen bringt und natürlich auch wieder zurück. Mit der Kurkarte soll die Nutzung kostenlos sein. Eine törichte Idee wie ich finde. Wir können ja auch die Touristen vom Bahnhof mit einer Limousine abholen und ihnen ein kostenloses Gläschen Champagner reichen. Diese Idee hilft auch keinem Einheimischen und ist für mich nur sinnlose Geldverschwendung. Bei einer einfachen Plus-Minus-Rechnung sieht man schon, dass eine solche Maßnahme nur mit einer vielfachen Einnahme aus Gewerbesteuern zu begründen wäre. Da dies aber in Templin aufgrund der geringen Touristenzahl ausgeschlossen ist, ist diese Idee für mich nicht in Erwägung zu ziehen.  Die Landesstraße 23 (Mühlenstraße) soll neu gestaltet werden. Außerdem sollen die Radwege in der Innenstadt und im gesamten Kurgebiet ausgebaut und mit einem Netz von Ausleih-, Rückgabe- und Ladestationen für Elektrofahrräder versehen werden. Super! Tolle Idee. Diese Idee kann ich nur unterstützen. Die Radwege in Templin sind größtenteils eine Katastrophe. Wenn ich mir die Umsetzung mal in meinen Gedanken wahr werden lasse gerate ich richtig ins Schwärmen. Allerdings wird hier auch wieder nur auf die Touristen geguckt. Was soll das? Manchmal finde ich auch keine Antworten mehr auf diese Frage.  Der Bau der engen Westumfahrung ist auch nur eine Frage der Zeit. Die Entscheidung liegt ja nicht im Ermessen der Stadt sondern im Bereich des Landes Brandenburg.  Eine Umfahrung ist auch dringend notwendig. Ich kenne aber die verschiedenen Umfahrungsvarianten die vor einigen Jahren noch im Netz zur Verfügung standen und finde es erschütternd, dass wieder einmal aus Kostengründen die enge Westumfahrung gewählt wurde und nicht weil diese die beste war. 

Mobilität in Templin fördern

Um eine genaue Betrachtung der Lage vorzunehmen muss ich einen kleinen geschichtlichen Exkurs in der Stadtentwicklung machen. Das große Problem was wir in Templin haben ist die Verbindung der Nordstadt mit dem restlichen Stadtgebiet über die Binnengewässer. Die Ziegeleibrücke in Templin wurde im 18. Jahrhundert gebaut, die Pionierbrücke im Jahr 1937 und die Schleusenbrücke dürfte noch älter als die Ziegeleibrücke sein. Wenn man sich jetzt aber einmal anguckt wie sich die Stadt entwickelt hat ist das ein Planungsfehler der schon auf viele Jahrzehnte zurückgeht. Durch die Explosion des motorisierten Verkehrs und die dezentrale Versorgung von Gütern des täglichen Bedarfs haben wir jetzt eine völlige Überlastung der Schleusenbrücke. Die Ziegeleibrücke und die Pionierbrücke für Autoverkehr zu sperren ist angesichts dieser Probleme dilettantisch und gehört dringend geändert.  Die Stadtbebauung hat sich seit der Wende um ein vielfaches erhöht, obwohl die Einwohnerzahl gesunken ist,  was ein weiteres Problem darstellt. Dabei sollte man einmal darüber Nachdenken wenn man von Nachhaltigkeit redet. Für Insekten und kleine Säugetiere wichtige Wiesenflächen wurden damals mit dem Bau des „Vogelviertels“ vernichtet  um dem „Ottonormalbürger“ Parzellen des Eigenbesitzes zur Verfügung zu stellen. Aber das ist ein anderes Thema und war eben auch Zeitgeist der damaligen Entwicklung. Eine Umfahrung der Innenstadt mit einer neuen Brücke ist eine nicht zu umgehende Maßnahme. Wir müssen aber zusätzlich die Einwohner dazu animieren mehr auf das Fahrrad und den ÖPNV umzusteigen. Jeder von euch kann sich noch an unseren damaligen kostenlosen Busverkehr erinnern. Das herausragendste Projekt der letzten 20 Jahre wie ich finde. Mit dieser Maßnahme hat Templin auch Bundesweit für Aufsehen gesorgt. Auch die Fahrgastzahlen waren ein Phänomen und stiegen von 41360 (1997) auf 613.432 (2001). Leider wurde es aufgrund der Kosten eingestellt. Dieses Konzept gehört aber dringend wieder auf den Tagesplan. In der Tabelle seht ihr einmal das damalige Finanzierungskonzept.



Ich würde jeden Bürger zu einer Abgabe von 1,50 € pro Jahr verpflichten um den Fehlbetrag von damals zu finanzieren. Diese Idee kann man natürlich kritisieren, aber ich denke es ist auch ein wichtiger psychologischer Effekt um die Menschen zum Benutzen des Busverkehres zu bewegen. In Verbindung mit dem Ausbau der Fahrradwege und der Schaffung eines Fahrradausleihsystems könnte man eine starke Entlastung der Innenstadt erreichen und ein herausragendes Beispiel für Mobilität im ländlichen Raum werden. Dazu gehört aber auch ein modernes Schienenanbindungssystem. Doch dazu möchte ich euch nächste Woche etwas zum Besten geben.

In diesem Sinne noch einen schönen Sonntag.

Grüße euer Robert ;)