Sonntag, 12. Mai 2013

Kommunalküchen in Templin



Liebe User!

Wer kennt Sie noch? Kommunale Großküchen waren in der ehemaligen DDR alltäglich und gehörten in jedem Kindergarten und Schuleinrichtung zum Alltag. Dies war auch noch in den 90er-Jahren in Templin so, wurde aber dann aus Kostengründen abgeschafft. Ich möchte mich also heute einmal dieser Thematik widmen und hoffe es gefällt euch.

Sparen an den falschen Enden

Vor kurzem gab es in der Templiner Stadtverordnetenversammlung ein sehr kurioses Votum. Die Mehrheit der Stadtverordneten stimmte für eine Streichung der Bezuschussung des Mittagessen für die Grundschulen in der Trägerschaft der Stadt. Dies bringt uns eine Ersparnis von 7.000 € jährlich. Ich weiß, ihr denkt jetzt bestimmt ich prügele auf diese Kürzung ein. Ich fand aber erst einmal eine andere Zahl viel interessanter. Mit den 7.000 € wird eine Essensportion mit 0,17 € subventioniert und bei einem durchschnittlichen Essenspreis von 2,47 Euro finde ich das mehr als dürftig. Wir sollten uns schon überlegen ob man etwas entweder gar nicht subventionieren oder richtig.  Sehr lustig fand ich aber die Argumente für eine Streichung des Zuschusses. Das erste Argument der „Doppelförderung“ kann man ganz einfach widerlegen. Es  kann einfach nicht sein, dass in Deutschland ständig Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt werden. Klar bekomme ich Hilfeleistungen gerade im Hartz4-Bereich, aber was ist mit den Kindern von schlecht verdienenden Eltern denen  solche Förderleistungen nicht zustehen? Oder bekommt jeder arbeitende Mensch 2.500 € Netto auf die Hand. Jedes Kind ist gleich und jedem Kind steht auch ein subventioniertes Essen in der Schule zu. Auch die Streichung aufgrund von Nichtförderung von Kindern an privaten Bildungseinrichtungen kann kein Argument sein. Wir müssen starke staatliche Schule haben und ich kann die Privatisierung  von Bildungsträgern nicht als förderlich betrachten. Wo sind wir denn? Im 18.Jahrhundert?  

Kommunale Großküche

Ich schlage vor wir sollten eher offensiv in eine andere Richtung gehen. Ich bin der Meinung unsere Schulessen nicht von privaten Anbietern ausgeben lassen. Das hat nicht einmal damit was zu tun, dass ich jetzt jeder privaten Großküche den schwarzen Peter aufdrücken möchte, aber wir sehen schon oben an der Diskussion das Problem. Wenn die Kassen der Kommune leer sind wie in Templin wird immer nach einer billigeren Lösung gesucht. Dabei muss man einfach bedenken, dass die Qualität bei niedrigen Preisen auf der Strecke bleiben muss. Essen ist ein wichtiger Bestandteil für funktionierende geistige Tätigkeiten und Wohlbefinden. Wer einmal in großen Unternehmen wie VW oder Bosch die Werkskantinen erleben durfte wird feststellen, dass dort erkannt wurde wie gut sich hochwertiges Essen bei den Mitarbeitern niederschlägt. Anstatt 20.000 € für Lärmschutzpläne von einem Ingenieurbüro sollten wir dieses Geld in die Prüfung für die Finanzierung und Strukturierung einer kommunal gestalteten Großküche verwenden. Hier müssen wir aber die Verantwortlichen der privaten und durch das Land getragenen Bildungsträger unbedingt mit einbeziehen um die Auslastung zu gewährleisten. Dann könnte in Templin jedes Kind von Kinderkrippe bis Gymnasium ein ordentliches und günstiges Essen bekommen. 

Es gibt einen Spruch in China der lautet:

Wer Geld und keine Kinder hat, der ist nicht wirklich reich, wer Kinder und kein Geld hat, der ist nicht wirklich arm.

Ich möchte, dass solche Sprüche in Deutschland nie reine Wirklichkeit erlangen.

Eine gute Nacht euch allen.

Grüße euer Robert ;)

Sonntag, 5. Mai 2013

Tante Emma ist zürück



Liebe User,

heute melde ich mich mit einem Thema welches schon länger in meinem Kopf herumgeistert. Ich bin durch die Ausgabe 03/2010 des Wirtschaftsmagazins Brand Eins auf die Idee einer Wiederbelebung der sogenannten „Tante Emma Läden“ oder „Konsums“ gekommen. Ich weiß, dass viele diese Idee als nicht machbar oder „Träumerei“ bewerten werden, aber ich bin von dem Konzept zu 100% überzeugt und glaube das eine Umsetzung bei entsprechendem ernsthaften Willen ohne Probleme möglich ist. 

Wozu brauchen wir ein solches Konzept?

Templin ist mit ca. 377 km² die flächenmäßig 8. größte Stadt in Deutschland und ist mit einer Bevölkerungsdichte von 43 Einwohnern je km² so dicht besiedelt wie Tadschikistan. Als Flächenstadt kommen damit spezielle Verantwortungen für die Kernstadt Templin im Bereich Nahversorgung zu. Wer mit Menschen aus den Ortsteilen spricht wird feststellen, dass die Grundhaltungen gegenüber der Eingemeindung in die Kernstadt Templin als negativ betrachtet wird. Dem sollten wir entgegensteuern. Die funktionierende Nahversorgung in einem Dorf ist elementar für den dauerhaften Erhalt und soll den Fortzug verhindern und den Zuzug begünstigen. Außerdem ist ein Dorfladen das Kommunikationszentrum eines Dorfes und somit sehr wichtig für das Zusammenleben und der Gemeinschaft unter den Einwohnern. Wenn wir zudem die Dörfer bei der touristischen Erschließung effektiv fördern möchten ist dies ein sehr wichtiger Ansatz. Für uns sind weite Wege relativ normal, aber möchte ein Tourist 20 Minuten mit dem Auto fahren um seine Grundbedürfnisse zu stillen? Ich denke eher nicht. Hinzu kommt, dass vor allem ältere Leute aufgrund ihrer zunehmend eingeschränkten Mobilität und Bedarf nach persönlichen Kontakte mit diesem Konzept gefördert werden. Sekundäre Begründungen wären zudem die Zeitersparnis, die Umweltverträglichkeit durch weniger Autofahrten und eine Reduzierung des Innenstadtverkehres.

Dezentrale Versorgung im Stadtgebiet

Ich glaube sehr wichtig ist die Einbeziehung der Bevölkerung in den Prozess bei der Schaffung eines neuen Dorfladens. Die große Frage die den Einwohner des jeweiligen Ortsteiles gestellt werden muss ist: Wollt ihr in eurem Dorf wieder einen Laden haben? Wenn diese Frage positiv bewertet wird sollte nun die Stadt Templin bei der Koordination und Kooperation unter die Arme greifen. Beratung bei Geschäftsplänen  und Standortanalysen sowie Grundstück-/Immobilienwahl sollten hierbei die Kernpunkte sein.  Hierbei sollte auf ein Grundkonzept zurückgegriffen werden was in einem solchen Laden enthalten sein sollte:

- Lebensmittel (regionale Produkte vorgezogen)
- Rezeptfreie Arzneimittel
- Post (Annahme und Abholung: zum Beispiel Hermes)
- Geldautomat, Zigarettenautomat
- kleine Sitz- und Stehgelegenheiten
- Kaffeeautomat und Wurstwärmer
- Lotto-Annahmestelle
- Standort direkt an der Hauptstraße bei möglicher Kundschaft durch Durchfahrverkehr

Finanziert werden sollen diese Läden durch Genossenschaften. Hierbei kann man sich bereits mit einem Betrag ab 50 Euro beteiligen und Anteile daran erwerben. Mit der Hilfe eines Finanzpartners müssten bei einem solchen schlüssigen Konzept weitere Kredite ohne Probleme möglich sein. Über eine feste Beteiligung in den Genossenschaften seitens der Stadt würde ich mich offen gegenüberstellen. 

Für dieses Thema gibt es etliche funktionierende Beispiele. Wer sich einmal an einer Suchmaschine bemüht findet dort Artikel von jeder seriösen Überregionalen Zeitung.

Euch allen noch einen schönen Sonntag

Grüße euer Robert ;)